erhielt in ihrer Vision die Heilmittel für Leib und Seele, die der Schöpfer selber in der Natur und im Menschen verborgen hält. Sie erkannte hierin den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit und erfasste diese in ihren medizinisch-wissenschaftlichen Büchern über die "Ursachen der Krankheiten und ihre Behandlung" sowie über die Heilkräfte der Natur.

Sie schrieb die erste deutsche Naturheilkunde "Physica", in der sie die natürlichen Heilkräfte in den Bäumen und Früchten, Gewürzen und Heilkräutern, Tieren, Vögeln, Fischen, Edelsteinen und Metallen in neun Büchern zusammenfasste.

Mit ihrem medizinischen Buch über die "Ursachen und Behandlungen der Krankheiten" legte sie das Fundament für eine ganzheitliche Heilkunde als Wissenschaft, die nicht nur der Reparatur von Krankheiten, sondern dem Heilen des ganzen Menschen verpflichtet ist.

Dr. med. Gottfried Hertzka (1913 - 1997) war der erste Arzt, der die Hildegard-Heilkunde nach 1945 praktizierte. Sein Werk und die Hildegard Forschung werden heute von Herrn Dr. Wighard Strehlow im Hildegard-Zentrum in Allensbach am Bodensee fortgeführt.

In einer maßvollen und ausgewogenen Ernährung sah Hildegard von Bingen die Möglichkeit, die Abwehrkräfte zu steigern und vielen Krankheiten vorzubeugen:

Hildegard von Bingen:
"Wenn nämlich ein Mensch an allerlei Mühsal, Angst und Folgen von vielerlei Speisen und Getränken leidet, so dass sich durch ungeeignete Speisen und Getränke verkehrte Schlackenstoffe angesammelt haben, dann kommt die erschütterte und ermüdete Seele zum Erliegen."

Ein wesentlicher Baustein der Hildegard-Heilkunde ist der Dinkel. Sie bezeichnete ihn im Vergleich zu allen anderen Getreidesorten als das beste Getreide:

"..es fördert eine gute Durchblutung, wirkt fettend und hochwertig und ist leichter verträglich als alle anderen Getreidekörner. Es verschafft dem, der es isst ein rechtes Fleisch und bereitet ihm gutes Blut. Die Seele des Menschen macht es froh und voll Heiterkeit."